Firma Uhlemayr setzt auf Hackschnitzel

Der Elektrobetrieb Uhlemayr stellte seine gesamte Wärmeerzeugung auf Hackschnitzel um.

 

Das Unternehmen Elektro Uhlemayr GmbH & Co. KG in Seeg setzt bei der Beheizung der Wohnung und Betriebsräume auf die energetische Nutzung von Holz. Die Gesamtinvestitionskosten für einen 100 kw Hackschnitzelkessel inklusive Bau eines Kesselhauses und Hackschnitzel-bunkers betragen rund 60.000 € und werden sich nach knapp 8 Jahren amortisiert haben.

 

Das 1990 gegründete Unternehmen hat sich mit seinen 46 Mitarbeitern auf Elektroinstallation sowie Erstellen von Photovoltaikanlagen spezialisiert. Dabei fallen täglich Holzabfälle aus Verpackungen, Paletten usw. an. Das Leistungsspektrum des Betriebes wird abgerundet durch eine Küchenabteilung.

 

Die Versorgung des Betriebes und Wohngebäude mit Raumwärme erfolgte in der Vergangenheit über einen Heizkessel auf Heizölbasis. Aufgrund der gewachsenen Betriebs-strukturen war die Wärmeleistung nicht mehr ausreichend.

 

Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsberechnung und unter Berücksichtigung der Förderprogramme Bafa (Förderung erneuerbarer Energien) wurde sich für eine Hackschnitzelheizanlage entschieden.

 

Obwohl das vorhandene Restholzaufkommen den Kontinuierlichen Betrieb einer automatischen Hackschnitzelheizung mit einer Leistung von 100 kw nicht hätte sicherstellen können, hat sich der Betrieb für die Installation einer solchen Anlage entschieden.

 

Für diese Lösung sprach trotzt deutlich höherer Investitionskosten u. a. die zu erwartenden geringeren Betriebskosten. Weitere Aspekte in denen sich auch die Unternehmensphilosophie widerspiegelt: Stärkung der regionalen Wertschöpfung durch Bezug eines einheimischen Energieträgers. Heimische Lieferanten von Hackgut garantieren die Versorgungssicherheit.

 

Ebenso verspricht der Einsatz des Energieträgers Holz eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.

 

Um den Verbrauch von 20.000 Liter Heizöl pro Jahr durch Hackschnitzel zu ersetzen ist ein jährliches Brennstoffaufkommen von 200 m³ zu veranschlagen.

 

Das energetisch verwertbare betriebliche Restholzaufkommen deckt etwa ¼ des Bedarfes ab. Die Kosten für den Zukauf von Hackgut belaufen sich auf ca. 17 € pro m³, so dass sich die zu veranschlagenden Brennstoffkosten auf ca. 2550 € pro Jahr belaufen.

 

Diesem Betrag stehen bei einem zugrunde gelegten Heizölpreis von ca. 50 Cent pro Liter Brennstoffkosten von 10.000 € für die alte Heizanlage gegenüber. Der daraus resultierende Preisvorteil für Hackgut lässt sich demnach auf ca. 7450.- € pro Jahr beziffern.

 

Der Heizkesselraum mit einem Hackschnitzelbunker grenzt an das Betriebsgebäude an. Der Bunker hat ein Lagervolumen von ca. 60 m³. Zusätzlich wurde ein Lagerraum von ca. 100 m³ geschaffen. Das Gebäude bietet die Zwischenlagerung von Hackgut welches dann nach Bedarf dem Bunker mittels Radlader zugeführt werden kann. Das Hackgut weist einen Wassergehalt von etwa 20 % bis 30 % auf.

 

Mit einer Wärmeleistung von 100 kw handelt es sich um ein Unterschubretortensystem mit Nachverbrennung und automatischer Kesselabreinigung.

 

Die Zündung erfolgt vollautomatisch durch ein Heißluftgebläse. Zwei Ascheschnecken transportieren die Asche vollautomatisch vom Feuerraum in 2 angebaute Aschebehälter.

 

Des Weiteren wurden 3 Pufferspeicher mit einem Speichervolumen von ca. 1000 Liter in das Heizsystem integriert. Auch ein nahe gelegenes Nachbarhaus mit 2 Wohneinheiten wurden mittels Fernwärmeleitung mit integriert.

 

Projektdaten

Investor: Elektro Uhlemayr

Errichter: Firma Bader, Seeg

Heizsystem: Hackschnitzelheizung Fa. Fröhling, A 4710 Grieskirchen

Inbetriebnahme: September 2006

Co² Einsparung ca. 50.000 kg/a